Arbeitsplätze bei der WISAG sichern

Gerade in der aktuellen Krise sollten Unternehmen und Belegschaften zusammenstehen. Der Kreisvositzende der SPD Reinickendorf Jörg Stroedter, der auch beteiligungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion ist, kritisiert daher gemeinsam mit dem arbeitsmarktpolitischen Sprecher Lars Düsterhöft, die Ankündigung der WISAG, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen.

„Die WISAG hat viele Jahre gutes Geld verdient und gute Gewinne gemacht. Das hat die WISAG ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Dass den Beschäftigten nun trotz umfangreicher staatlicher Förderung der Mitarbeitergehälter in Form von Kurzarbeitergeld die Kündigung in die Hand gedrückt wird, zeigt, dass die WISAG ihrer unternehmerischen Verantwortung nicht gerecht wird“, so Stoedter. „Das Verhalten der WISAG bestätigt uns in der Forderung, am Flughafen BER die Flugzeugabfertigung nach der nächsten Lizenzvergabe im Jahr 2022 wieder durch ein landeseigenes Unternehmen ausführen zu lassen und ein entsprechendes Bodenabfertigungsunternehmen durch die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH erwerben bzw. gründen zu lassen.“

Bereits Anfang des Jahres hatten Jörg Stroedter, Lars Düsterhöft, Tino Schopf und Bettina König die Arbeitsbedingungen des Dienstleisters Wisag auch am Flughafen Tegel kritisiert und einen Beschlussentwurf vorgelegt mit dem Ziel, mit der nächsten Lizenzvergabe im Jahr 2022 die Flugabfertigung zurück in die Hand des Landes zu bekommen.

Lars Düsterhöft: „Den Moment der Krise zu nutzen, um Standorte zu schließen und Beschäftigte vor die Tür zu setzen, ist kein feiner und auch kein sozialer unternehmerischer Akt, sondern verantwortungslos. Um die Zeit bis zum Ende der Krise zu überbrücken, gibt es das Kurzarbeitergeld. Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde das Kurzarbeitergeld dahingehend verändert, dass es in Laufe der Zeit sogar ansteigt. Ab dem 7. Monat haben die Beschäftigten Anspruch auf bis zu 87 Prozent ihres Gehaltes. Der Bund hat die Bezugsdauer gerade verlängert. Warum die WISAG ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun kündigt und nicht in Kurzarbeit behält, ist nicht nachzuvollziehen.“

Jörg Stroedter:„Nun inmitten der Krise die Beschäftigten trotz staatlicher Hilfe im Regen stehen zu lassen, ist ein Beleg dafür, dass die WISAG keine gute Betriebskultur hat. Wenn nun bei der Schließung des Standorts Tegel Beschäftigte mit Altverträgen von Kündigungen betroffen sind, muss man auch vermuten, dass die WISAG auf billige Weise die Krise nutzt, um Beschäftigte loszuwerden." Aus klimapolitischen Gründen sei zwar gewollt, dass der innerdeutsche Flugverkehr zugunsten von mehr Bahnverkehr verlagert wird, aber ihnen sei dabei sehr bewusst, dass die zunehmenden Anforderungen an die Sicherheit im Flugverkehr nur mit qualifiziertem, verlässlichem und motiviertem Personal in der Bodenabfertigung zu gewährleisten sei. "Daher setzen wir uns für ein kommunales Unternehmen in der Bodenabfertigung ein, dass den Beschäftigten gute Arbeitsplätze mit guten Bedingungen und auskömmlichen Löhnen dauerhaft bietet.“

Stroedter und Düsterhöft fordern die Senatsverwaltung für Wirtschaft sowie die Flughafengesellschaft nun auf, sich gemeinsam mit Verdi schnell und wirkungsvoll für den Erhalt der Bodendienstleistungs-Arbeitsplätze einzusetzen.“

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